Gedenken an Das Risorgimento

Gedenken an Das Risorgimento

Der Rundgang führt zu den Gedenkstätten für die Helden des Risorgimento

Dauer: 20 Minuten.

Informationen:  RavennAntica +390543748071info@maforlimpopoli.it –  www.maforlimpopoli.it

Station Nr. 1 – Die Burg von Forlimpopoli (Piazza Garibaldi)

Der Rundgang beginnt an der Burg von Forlimpopoli, wo man drei Gedenktafeln bewundern kann. Sie sind zwischen den Bögen an der Piazza Garibaldi angebracht; blickt man auf die Fassade der Burg von rechts nach links, erkennt man die Inschriften für drei bedeutende Vertreter der republikanischen Bewegung: Antonio Fratti, Aurelio Saffi und Giovanni Bovio.

Lapide Fratti - Rocca - C. Ferlauto IBCAntonio Fratti (1845 – 1897)
Antonio Fratti aus Forlì war ein brillanter Politiker und gleichzeitig kühner Kämpfer. Kaum einundzwanzig, nahm er als Freiwilliger am 3. Unabhängigkeitskrieg teil, dann am gescheiterten Versuch, Rom 1867 zu befreien, und am französisch-preußischen Krieg 1870. In die Heimat zurückgekehrt, widmete er sich der Politik und wurde in kurzer Zeit einer der einflussreichsten, glänzendsten Führungspersönlichkeiten der republikanischen Partei. Nach dem Ausbruch des griechisch-türkischen Krieges schiffte sich Fratti nach Griechenland ein, wo er bei den blutigen militärischen Auseinandersetzungen bei Domokos von einer Kugel ins Herz getroffen wurde und starb.

Lapide Saffi - Rocca - C. Ferlauto IBCAurelio Saffi (1819 – 1890)
Die Tafel erinnert an Aurelio Saffi, Apostel von Mazzini in der Romagna, der ebenfalls aus Forlì stammte. Er gehörte dem Triumvirat der Repubblica Romana an und war nach deren Fall gezwungen, ins Exil zu gehen, zunächst in die Schweiz und dann nach England, von wo aus er sich weiter aktiv für die italienische Unabhängigkeit einsetzte. In London heiratete er Giorgina, eine junge, schöne, gebildete Frau, die treue Gefährtin seines Lebens und seiner Ideale. Nach seiner Rückkehr nach Italien 1860 lebte Saffi in der schönen Villa in San Varano vor den Toren von Forlì, übernahm die Organisation der republikanischen Bewegung und trat für die lokale Autonomie und das Vereinswesen von Arbeitern und Handwerkern ein.

Lapide Bovio - Rocca - C. Ferlauto IBCGiovanni Bovio (1837 – 1903)
Die Tafel rühmt die geistigen und moralischen Qualitäten und den außerordentlichen politischen Weitblick von Giovanni Bovio, der die Gründung der Republikanischen Partei mit förderte, ein einflussreicher Vertreter des Freimaurertums und anerkannter Theoretiker der republikanischen Demokratie war. Er wurde in Trani geboren und zeigte schon als junger Mann seine antiklerikalen Überzeugungen, so dass er sich die Feindschaft der kirchlichen Kreise zuzog und vom Bischof exkommuniziert wurde. Er war Dozent für Rechtsphilosophie an der Universität Neapel und republikanischer Abgeordneter und setzte sich für die Angliederung der damals österreichischen Gebiete Trient und Triest ein, auch als Ratsmitglied des Vereins «Pro Italia irredenta» mit diesem Ziel.

Station Nr. 2 – Palazzo della Torre (Piazza Garibaldi)

Lapide Guerre indip. - palazzo Torre - C. Ferlauto IBCGedenkstein der für die Einheit Gefallenen
Unter dem Portikus des Palazzo della Torre, neben dem Eingang zur Bar Caffetteria Italia, befinden sich zwei Gedenktafeln für die Patrioten aus Forlimpopoli, die für die nationale Einheit gefallen sind. Die untere erinnert an Carlo Gherardi, der 1860 mit nur 18 Jahren am Fluss Volturno bei Gaeta beim Feldzug zur Befreiung von Süditalien starb. Oben erinnert eine weitere Inschrift an drei unter den vielen garibaldinischen Freiwilligen: Clemente Gardini, der 1849, kaum 14-jährig, bei der Verteidigung der Römischen Republik starb, Tommaso Guerdi und Bartolomeo Monti, die 1866 beim Versuch der Befreiung von Venetien und Venedig fielen.

Giuseppe Garibaldi (1807-1882)Lapide Garibaldi - palazzo Torre - C. Ferlauto IBC
Eine Gedenktafel feiert den Helden der zwei Welten, der 1848 und in den Jahren unmittelbar vor der Einheit Italiens in Forlimpopoli war. 1849 zieht Garibaldi an der Spitze eines Heeres von 4000 Männern durch die Romagna nach Norden, um der Republik Venedig beizustehen, die von den Österreichern belagert wird. Am 1. August ist er in Cesenatico, wo er sich nach Venedig einschifft. Bei der Überfahrt wird er von einer österreichischen Brigantine aufgehalten und gezwungen, in Magliavacca (heute Porto Garibaldi) an Land zu gehen. Seine Frau Anita ist bei ihm, krank und am Ende ihrer Kräfte; sie stirbt beim Marsch auf dem Gut des Marchese Guíccioli in Mandriole di Ravenna. Garibaldi setzt seine Flucht bis Modigliana fort und erreicht von hier über die Pässe des Apennin und die Toskana schließlich auf dem Seeweg La Spezia, wo er in Sicherheit ist.

Station Nr. 3 – Via Saffi.

Lapide Mazzini - Garibaldi - via Saffi - C. Ferlauto IBCGiuseppe Garibaldi  (1807-1882) e Giuseppe Mazzini (1805 – 1872)
Setzt man den Spaziergang durch die Via Saffi fort, trifft man zur Rechten (an der Fassade des Gebäudes vor der Gelateria KM7) den Gedenkstein für Giuseppe Garibaldi und Giuseppe Mazzini, Helden des Risorgimento und der italienischen Einheit. Sie wurde von der Stadt Forlimpopoli zum 80. Geburtstag von Mazzini und drei Jahre nach dem Tod von Garibaldi angebracht und erinnert an die beiden ‚Väter der Heimat‘, denen die Romagna mit einem Gefühl wahrer, aufrichtiger Verehrung verbunden ist. Das italienische Volk erkennt Garibaldis Verdienst an, für die Freiheit und die Demokratie gekämpft zu haben, Mazzini wird als Vater des italienischen Republikanertums und Prophet der Unabhängigkeit und der nationalen Einheit verehrt.

Monumento Oberdan - C. Ferlauto IBC Monumento Oberdan 2 - C. Ferlauto IBC web_lowGuglielmo Oberdan (1858 – 1882)
Ebenfalls in der Via Saffi findet man auf der Piazza vor der Grundschule die Büste von Guglielmo Oberdan, die an das höchste Opfer des jungen Märtyrers für die Freiheit erinnert. 1858 in Triest geboren, als die Stadt unter der Herrschaft von Österreich-Ungarn stand, änderte er seinen Namen Wilhelm Oberdank in die italienische Version Guglielmo Oberdan. Er weigerte sich, dem Unterdrücker zu dienen, und desertierte aus der österreichischen Armee. Nach dem Zusammenschluss des Dreibunds zwischen Deutschland, Österreich und Italien entschied er sich für den politischen Kampf und erwog ein Attentat gegen Kaiser Franz Joseph. Es gelang ihm nicht, den Plan umzusetzen, denn er wurde von einem istrischen Spitzel verraten, mit zwei Bomben überrascht und verhaftet. Nach dem Prozess vor einem österreichischen Militärgericht wurde er in Triest mit nur 24 Jahren erhängt und sein Leichnam durch Enthauptung verstümmelt. Oberdans Tod war für die italienischen Unabhängigkeitskämpfer eine Fackel, die sie begleitete und ermutigte, und für die zukünftigen Generationen eine berührendes Vermächtnis von Ehre und Mut. Das Denkmal von dem Bildhauer Tullo Golfarelli aus Cesena wurde 1922 enthüllt. Im Sockel trägt es eine feierliche Inschrift, in der man liest: „Oh Guglielmo Oberdan / mit deinem heiligen Martyrium / machtest du die fremden Tyrannen zunichte / und führtest die Heimat zur Einheit / zerstreue nun die Feiglinge im Land / möge für Freiheit und Arbeit / das Italien des Volkes anbrechen / der Traum von dir und deinem Meister / Mazzini / Die Republikaner“. 

Testi di Silvia Bartoli -Foto Katalog des kulturellen Erbes – IBC Region Emilia Romagna